Werbung – unbeauftragt, unbezahlt || 304 Tage hat es gedauert. 304 Tage, bis ich meinen diesjährigen Vorsatz, keine Wolle zu kaufen, gebrochen habe und im Wollkaufladen Rendsburg eskaliert bin. Aber nur ein bisschen, ein kleines bisschen … und das auch völlig gerechtfertigt.
Auf in den Norden
06:34 Uhr ging es von Bee-Town los Richtung Hannover, um zusammen mit Lisa die Reise nach Rendsburg anzutreten. Der Grund: Unsere ehemalige Kollegin Carina hat sich den Traum vom eigenen Wollladen erfüllt. Worüber wir nur scherzhaft gesprochen haben, hat Carina in ihrer herrlich direkten Art in die Tat umgesetzt. Und so feierte am 01. November 2019 der Wollkaufladen in Rendsburg Eröffnung. Und seien wir ehrlich: Nach drei Stunden Zugfahrt ohne Garn erneut drei Stunden wieder nach Hause zu fahren, wäre unerhört, sträflich, gerade zu beschämend gewesen.
Wollkaufladen – a #knittersparadise
Vom Bahnhof in Rendsburg brauchten wir keine zehn Minuten bis zum Wollkaufladen – zum Glück, denn ich war schon ein bisschen auf Entzug und es juckte mir ein wenig in den Fingern.
Carina hat ihrem Laden mit coolen Vintage-Möbeln und -Accessoires ein tolles Flair verliehen, als Wollholiker*in fühlt man sich sofort wohl. Das liegt aber natürlich auch an den Garnen selber. Baumwolle, Merino, Alpaka, Mohair-Seide, Acrylmischungen, Sockenwolle – und das in wunderschönen Farben und Farbkombinationen. *kurzePausewegenSchnappatmung*
Am aufregendsten war es, endlich mal wieder etwas anderes als die bekannten Garne der Standardmarken in die Hände zu nehmen. Skandinavische Marken wie Järbo, Mayflower und Hjerte sind mir zu Hause noch nicht untergekommen. Bei der Auswahl kam es natürlich, wie es kommen musste und ich habe den Laden nicht nur mit einem Beutel voller Garn wieder verlassen.
Das Ergebnis des Wollrauschs
Eines möchte ich gleich vorweg nehmen: Ich habe nicht blindlings drauflos gekauft, sondern meine Garnauswahl tatsächlich projektorientiert durchgeführt. Zum größten Teil … Ausrutscher gibt es immer …
Die Fahrradfahrt um 06:20 Uhr zum Bahnhof hat mir verdeutlicht, dass ich unbedingt einen Loop brauche. Dafür wurde also zuerst Garn gesucht. Die Wahl fiel schnell auf ein dickes Garn aus reiner Merinowolle, die Farbwahl zog sich dann allerdings in die Länge. Ganz untypisch habe ich mal nicht zu Dunkelblau gegriffen, sondern zu einem schönen Grün und Hellgrau. Es soll brioche-ig werden …
Zum neuen Loop brauche ich natürlich passende Fäustlinge – ist ja logisch. Auch hier wieder eine für mich ungewöhnliche Farbwahl, aber das Gelb war einfach so schön sonnig und goldig und nicht so senfig.
Nicht nur für draußen müssen warme Strickstücke her. Mit „richtigen“ Hausschuhen habe ich das Gefühl, unglaublich viel Lärm in der Wohnung zu machen, aber Filzpuschen sind nicht nur warm, sondern auch leise. Und man kann damit so gut über das Laminat im Flur rutschen. #accidentwaitingtohappen
Die Garne, die ich für mein neu angefangenes Tuch verwendet habe, werden leider nicht ausreichen, deshalb brauchte ich noch ein bisschen Nachschub. Das Alpakagarn ist zwar bei weitem nicht so tweed-ig (also gar nicht), wie die anderen beiden Garne des Tuches, durch den nahezu identischen Blauton müsste es aber harmonisch wirken. Das pinke Garn passt dann von der Struktur her zum blauen Garn und Bob’s your uncle.
Beim Sockengarn habe ich mich zwar zurückgehalten, ein paar Nadelspiele mussten aber trotzdem mit. Die Spitzen sind allesamt recht lang und schmal und ich mag den natürlichen Holzton. Auch die Metallnadeln haben gute Spitzen. Und sie sind rot. Rot. Die austauschbaren Nadelspitzen, die es auch im Wollkaufladen gibt, passen übrigens zum Schraubsystem von KnitPro.
Die Knöpfe sind für Lena im Büro, die ich zwar nicht zu einem (oder zwei) Knäuel Sockenwolle verführen konnte, aber immerhin hat sie jetzt Knöpfe für ihre neue Strickjacke.
Und dann gab es doch noch zwei Impuls-Käufe. Den Cookie-Bobbel hat Muttern bekommen. Für die beiden Knäuel rechts habe ich noch keinen genauen Plan außer „wahrscheinlich Tuch“. Die Farbverläufe und vor allem die Farben in Kombination waren einfach zu schön, als dass ich sie im fernen Schleswig-Holstein hätte zurücklassen können. Ich finde ja Granny-Muster und Abwandlungen davon mit Büschelmaschen sehr schön, aber ich bin kein Freund von klassischen Dreieckstüchern … Vielleicht überlege ich mir da mal was …
Bis bald im Wollkaufladen
Ach, es war ein herrlicher Ausflug in den Norden. Es ist unglaublich, was Carina mit ihrem Laden auf die Beine gestellt hat. Von der Deko, über die Einrichtung, bis zur Produktauswahl steckt unglaublich viel Liebe in diesem Geschäft und ich freue mich schon darauf, wieder vorbeizuschauen. Nachdem ich meine Einkäufe verarbeitet habe, für einen weiteren Wollexzess habe ich nicht genug leere Kisten. Wenn ihr also in Rendsburg oder Umgebung seid, guckt auch unbedingt einmal im Wollkaufladen rein, versorgt euch mit tollen, klassischen Garnen in wunderhübschen Farben und bestellt Carina schöne Grüße von mir.
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